Radio_Copernicus

Radio_Copernicus @ garage 05, Stralsund, 15. Juli - 21. August

Erste Station für Radio_Copernicus ist das Stralsunder garage05-Festival. Bereits im Vorfeld des Festivals sendet Radio_Copernicus ab dem 15. Juli täglich 24- Stunden On-Air (lokalen UKW-Frequenz 93,0).

Auftragsproduktionen:

LIGNA – “The Future of Radio Art"
Mit "The future of radio art" konzipiert die Radioaktivisten-Gruppe aus Hamburg ein 55-minütiges Hörspiel, das als Diskurs über Radiokunst und gleichzeitig als performative Intervention im öffentlichen Raum funktioniert. Das Hörspiel (dt./engl.) thematisiert „Radio“ und handelt davon, dass Radiohören immer auch die Situation verändert, in der es stattfindet. Der performative Teil findet in der Stralsunder Fußgängerzone statt.
[ LIGNA – “The Future of Radio Art" ]

Guy van Belle - „Two Way Radios (2WR)“
„Two Way Radios (2WR)“ ist ein Projekt des Belgiers Guy van Belle, der seit 1990 Multimediatechnologien für künstlerische Anwendungen konzipiert. Vier Performer (Guy van Belle, mxHz.org, Akihiro Kubota, Tokyo, Barbara Huber, Linz, Code31/Okno, Brüssel) generieren und verändern gegenseitig ihre 4 Livestreams und knüpfen damit ausdrücklich an die vielfältige Geschichte künstlerischer Radio-Utopien an.

Marc Degens/ Jarek Grzesica - "Der Versuch, über etwas anderes als mich selbst zu sprechen"
In "Der Versuch, über etwas anderes als mich selbst zu sprechen" begegnet der Text des Autors Marc Degens der Klangwelt des polnischen Soundartisten Jarek Grzesica. Der Text erzählt drei kleine Episoden aus der Kindheit eines Jugen in den 70er/80er Jahren. Aufnahmen des Textes in Deutsch, Polnisch und Englisch bilden die Grundlage für die Arbeit von Jarek Grzesica, der drei Fassungen arrangiert und in seine Sounds integriert.
[ Marc Degens/ Jarek Grzesica - "Der Versuch, über etwas anderes als mich selbst zu sprechen" ]

Michal Górczyński, Jan Duszyński, Tomasz Duda - “Energistic Radio”
Die Radioperformance „Energistic Radio“ ist eine 50-minütige Kooperation des jungen polnischen Komponisten und Improvisierenden Michał Górczyński mit dem Komponisten Jan Duszyński und dem Interpreten Tomasz Duda. Was als klanglich abstrahiertes Radiostudio beginnt, entwickelt sich zu einem Improvisationsstück, dessen Verfahrensweise auf Michal Górczyński’s ‘Energistic Manifesto’ basiert.
[ Michal Górczyński, Jan Duszyński, Tomasz Duda - “Energistic Radio” ]

Robert Piotrowicz - „Radio as receiver”
„Radio as receiver” ist eine elektroakustische Komposition, die sich der Klänge bedient, die in der Linearität der Radio-Übertragung verloren gehen. Aus nicht identifizierten Geräuschen, verzerrten Übertragungen und den Anteilen am Radiosignal, die keine Informationen enthalten, schafft „Radio as receiver” einen neuen Äther.

Tomasz Gwińciński- P. und Wolf (Die Theorie des Durchschnittlichen)
Tomasz Gwińcińskis Radiohörspiel ist ein musikalisches Märchen, das auf Dialoge zwischen Instrumenten aufbaut, aber auch über die Verwendung von Stimmen und Geräuschen auf alte polnsiche Kinderschallplatten verweist. Die Komposition wird umgesetzt von einem Kammerorchester, Elektronika und einer Stimme. Krzysztof Gruses "Die Theorie des Durchschnittlichen" bildet die textliche Grundlage.
[ Tomasz Gwińciński- P. und Wolf (Die Theorie des Durchschnittlichen) ]

Zweite Sendestaffel

Radio_Copernicus@Warschauer Herbst

48. Festival für zeitgenössische Musik

16.-24. September 2005

Auftragsproduktionen:

Duo Merzouga (Eva Pöpplein/Laptop & Janko Hanushevsky/E-Bass) und polnische Musiker aus der freien Improvisationsszene
Mittwoch, 07.09.2005, ab 20.30 Uhr - Wiederholung am Freitag, 23.09.2005, ab 20.30 Uhr
Seit 2002 erforscht die Computermusikerin Eva Pöpplein mit dem Bass-Gitarristen Janko Hanushevsky als Duo Merzouga energetisch verdichtete Klangwelten. In ihren Kompositionen verbinden sich zwei völlig unterschiedlichen Schaffensweisen: So transformiert Eva z.B. kleine Textfragmente mittels Elektronik in großen Orchesterklang, während Janko chinesische Eßstäbchen oder Nähnadeln an das Instrument hängt, um den Sound zu verändern. All das schafft eine faszinierende Klangvielfalt: Vibrierende „noise-scapes“ und dichte, pulsierende Klangwolken verweben sich mit sanften Melodien oder packenden Grooves. – In Warschau wird Duo Merzouga mit polnischen Improvisations-Musikern zum spontanen musikalischen Austausch auf Radio_Copernicus zusammentreffen.

Anne König - „Images are faster than sounds”
Dienstag, 20.09.2005, ab 20.30 Uhr
Die Radioarbeit mischt aktuelle „Field Recordings” aus Leipzig mit einem Text über die Geschichte von Soundscapes. „Das Licht des Blitzes bewegt sich mit 300.000 km pro Sekunde, der Donnerschall ist eine Millionen Mal langsamer. Der Beobachter sieht den Blitz am Gewitterhimmel einige Momente früher, als er ihn hört. Eine ähnliche Asynchronität der Sinneseindrücke erlebte ich, als sich Leipzig Anfang der 90er Jahre von Monat zu Monat veränderte. Den sichtbaren Wandel bemerkte ich viel schneller als die Metamorphose der Klangwelt.”

Michal Jacaszek - „LEM konZept”
Mittwoch, 21.09.2005, ab 20.30 Uhr
LEM konZept liegt die Faszination durch die Romane des Schriftstellers Stanislaw Lem zugrunde. In diesem Hörspiel werden Fragmente aus Lems „Robotermärchen" („Bajki robotow") von dem Schauspieler Niko Niakas vorgelesen, unterlegt mit einem speziellen Soundtrack. So wird „LEM konZept" zu einer „impressionistischen” Verarbeitung von Lems „Robotermärchen" und ihren wissenschaftlichen Kommentaren zur Gegenwart. Lem erzählt darin Geschichten über elektronische Maschinen und kosmische Zivilisationen im Stil traditioneller Geschichten. Jacaszek greift diesen „Trick” klanglich auf: Er verbindet elektronische und technische Klänge mit magischen Harmonien, die er aus Kinderschallplatten gewonnen hat.

Emiter/Arszyn - „Domowe emisje/Haus-Emissionen”
Donnerstag, 22.09.2005, ab 20.30 Uhr
Marcin Dymiter (Gitarre, Elektronik) und Krzysztof Topolski (Schlagzeug, Elektronik): „Die Idee, zusammen zu spielen, kam uns im Juni 2002, nach einer Session für das Album „#:static" des Projekts emiter. Zwischen uns bestand „Emission“ und „Kommunikation“ – und so haben wir entschieden, dass wir gemeinsam Musik machen. Zuvor spielten wir in der Formation LUDZIE auf dem Festival ART ACTSê02 in Sankt Johann/Österreich. Seit Juni 2002 bis Juni 2003 haben wir das Projekt emiter/K. Topolski geschaffen. Das aktuelle Projekt „emiter.arszyn.emiszyn“, ist ein weiteres Kapitel unserer Zusammenarbeit. Wir führen einen musikalischen Dialog, der vom formellen Rahmen einer Musikgruppe befreit ist. Hier verläuft alles anders: Improvisation, Intuition und Experiment geben die Richtung unserer gemeinsamen Auftritte an."

Zaklad Produkcji Dzwieku - „Towarzystwo Kapitana Europy, Twozywo, Einführung in Lebenskultur”
Samstag, 24.09.2005, ab 20.30 Uhr
Die Twozywo-Gruppe hat eine Reihe von Soundmaterialien mit experimentell-fiktionalem Charakter vorbereitet. Die kurzen, satirischen Hörspiele zeichnen typische Problematiken des zeitgenössischen Menschen, insbesondere seiner kulturellen Anpassungsprozesse.

Underwater Agents - „The story & the deejay - Ein aleatorisches Hörspiel”
Dienstag, 27.09.2005, ab 20.30 Uhr
Hörspiel meets DJ. Die klassische Form der erzählten Geschichte im radiophonen Gewand wird aufgebrochen, zerteilt, zersplittert - um letztlich im Mix neu zusammengesetzt zu werden. Zwei Kunstformen treffen aufeinander, die unterschiedlicher nicht sein könnten: Das zumeist vorproduzierte und somit statische Hörspiel wird dem sich ständig neu definierenden Set des DJs unterworfen. So verweben sich einzelne Fäden zu einem Ganzen, das sich im nächsten Moment wieder selbst zerstört. Ein aleatorisches Experiment aus Textfragmenten in Polnisch und Deutsch, bei dem der DJ zum Geschichtenerzähler wird.