The Mousetrap - 2

The Mousetrap

[ Eine internationale Konferenz zum Umgang mit Institutionen in aktueller kuratorischer Praxis ]
Dem Gedenken an Rube Goldberg gewidmet

Teilnehmer: Barnabas Bencsik, Nicolas Bourriaud, Sebastian Cichocki, Hedwig Fijen, Maria Hussakowska, Maria Lind, Dorota Monkiewicz, Sune Nordgren, Nicolas Schafhausen, Barbara Steiner, Jaroslaw Suchan, Andrzej Szczerski, Thomas Wulffen

Dass Künstler oder Kurator und manchmal sogar das Kunstwerk selbst in einem komplexen und durchstrukturierten institutionellen Räderwerk gefangen sind, ist mehr als eine verbreitete Überzeugung – es ist ein Gemeinplatz. Die Verfügbarkeit von Mitteln für spektakuläre institutionelle Projekte bringt Kulturschaffende innerhalb und außerhalb von Kunst- und Kulturinstitutionen in die Zwickmühle zwischen öffentlicher Erwartung und eigenem Anspruch auf Verwirklichung individualistischer Ideen. Dieses kulturelle Phänomen rückt die Konferenz „The Mousetrap“ ins Zentrum und bringt Kuratoren, die innerhalb und außerhalb dieser Strukturen arbeiten, sowie Kunsttheoretiker und -historiker zusammen. Viele von ihnen sind gleichermaßen Experten in der Theorie wie in der Praxis. Das Anliegen der Konferenz ist es, einen Einblick in heutige Überlegungen und Praktiken im Umgang mit Institutionen zu geben.

Der Ausdruck „Mausefalle“ wird diesem Zusammenhang in Verbindung mit Rube Goldbergs Maschinenprojekt verwendet, das die Imagination vieler Menschen, von Künstlern bis hin zu Entwicklern von Computerspielen, beeinflusst hat. Die Idee einer großen, seltsamen Maschinenanlage, die kaum etwas zustande bringt, scheint eine geeignete Metapher für die Ambivalenz zu sein, mit der Kunstinstitutionen heute betrachtet werden.

Um im Bild zu bleiben: wie kommt man an den Leckerbissen, ohne dass die Falle zuschnappt? Die Fragen, die mit der Konferenz gestellt werden, betreffen die Stellung des Kurators, der innerhalb und außerhalb der institutionellen Struktur arbeitet. Wie kann man die Hindernisse der Institutionalisierung überwinden? Gibt es subversive Strategien, die es dem unabhängigen Kurator erleichtern, innerhalb einer solchen Struktur zu arbeiten? Wie ist es um einen Unabhängigen bestellt, der Teil oder sogar Leiter einer Institution wird? Wie kann der Künstler die Grenzen eines institutionellen Rahmens umgehen? Und wie ist es um neue Konzepte und Beispiele von Institutionen, Anti-Institutionen oder Quasi-Institutionen bestellt?

Indem die Konferenz bewusst am Danziger Kunstinstitut Wyspa angesiedelt ist, einer experimentellen und quasi-institutionellen Umgebung für visuelle Kultur, steht sie in Polen im Kontext einer aktuellen Debatte über das Warschauer Kunstmuseum und die regionalen Sammlungen zeitgenössischer Kunst, die den Kern zukünftiger örtlicher Museen bilden sollen. Inmitten der Fülle von Konferenzen hat „The Mousetrap“ zum Ziel, durch ihre internationale Perspektive theoretischer und praktischer Bezugspunkt der Debatte zu sein und die konventionellen Ideen und Strategien in diesem Bereich zu untergraben.

Konferenzband „The Mousetrap - On dealing with institutions in contemporary curatorial practice”
Herausgegeben von Aneta Szyłak, Wyspa Institute of Art, Gdańsk
Revolver Archiv für aktuelle Kunst, Frankfurt am Main
Der Band erscheint im Dezember 2006 in englischer Sprache.



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Veranstaltungsort
Instytut Sztuki Wyspa/Fundacja Wyspa Progres
Gdańsk

Termin
15.-16. Oktober 2005

Beteiligte Institution
Instytut Sztuki WYSPA, Danzig www.wyspa.art.pl
Thema:
Traumstädte, Geisterorte
Projekte zum Thema:
Industriestadtfuturismus – 100 Jahre Wolfsburg/Nowa Huta
[ Ausstellungsprojekt ]
Unwanted Heritage/Moderne Heimat Leipzig
[ Ansichten der architektonischen Moderne in Gdańsk, Sopot und Leipzig: Ausstellungsprojekt ]
Ewa Partum: Legalität des Raumes
[ Arbeiten 1965–2005 ]

Konferenzkuratoren
Aneta Szyłak, Andrzej Szczerski