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Zaatari, Akram
Akram Zaatari lebt in Beirut. Er realisierte bisher 30 Videos und Foto/Video-Installationen, die sich mit Fragen zum Nachkriegszustand auseinandersetzen, insbesondere mit sexuellen, sozialen und nationalen Identitäten sowie der Vermittlung der territorialen Konflikte und Kriege durch das Fernsehen. Zunehmend beschäftigen sich Zaataris Arbeiten mit der steigenden Bedeutung, der Entstehung und der Vermittlung von Mythen. In seinem Dokumentarfilm „All is Well on the Border“ (1997) geht es um die Logik des religiösen und nationalen Widerstands; Die Filme „This Day“ (2003) und „In This House“ (2005) beschäftigen sich mit der Verbreitung und Entstehung von Bildern im Zusammenhang mit der geographischen Teilung des Nahen Ostens. 1997 war Akram Zaatari Mitbegründer der Arab Image Foundation in Beirut, in der er die fotografische Geschichte des Nahen Ostens zusammenträgt, studiert und archiviert. Besondere Aufmerksamkeit widmet er dem Archiv des libanesischen Fotografen Hashem al Madani (geboren 1928), das als Register für soziale Beziehungen und fotografische Praktiken fungiert. Seine weiterhin andauernden Forschungen zur fotografischen Geschichte des Nahen Osten resultierten bereits in einer Reihe von Ausstellungen und Publikationen, wie z.B. „Hashem al Madani: Studio Practices“, zusammen mit Lisa Lefeuvre, oder „Mapping Sitting“ eine Zusammenarbeit mit Walid Raad.
„Die Fotografien und Videos von Akram Zaatari wecken in uns Zweifel an den von politisch bevollmächtigten Stellen übermittelten Informationen. […] Seine Arbeiten machen deutlich, dass im Libanon der letzten 30 Jahre, und speziell während des Krieges, Dokumente entstehen, die zeigen, was es heißt, mit der physischen, sozialen und politischen Dimension des Krieges konfrontiert zu werden. Die andauernde Veröffentlichung dieser Dokumente wirft Fragen danach auf, wie die eigentliche Bedeutung entschlüsselt werden kann.“ (Walid Raad)
Zaatari veröffentlicht seine Texte in wissenschaftlichen und Fachzeitschriften wie Third Text, Parachute, Framework, Transition, Bomb, Al-Adaab und schreibt regelmäßig über Videokunst für Zawaya. Er lehrte an der American University in Beirut, am L'Institut d'études scéniques, audiovisuelles et cinématographiques der Saint-Joseph University in Beirut und an der Saint-Esprit University in Kaslik, Libanon.

beteiligt an › Mobile Akademie Warschau: „Geister, Gespenster, Phantome und die Orte an denen sie leben“